Realkonstruktivismus für KMU und Konzerne

Ein Ausblick auf organisatorische und beraterische Potenziale aus aktueller Kybernetik- und Systemforschung

Im Realkonstruktivismus wird naturwissenschaftliche, mathematische und geisteswissenschaftliche Komplexitäts- und Systemforschung zusammengeführt. Der Forschungszweig basiert auf einer polyvalenten Erkenntnislogik für komplexe Entscheidungssysteme, welche ermöglicht, komplexe Systeme wie Kognitionssysteme und Kommunikationssysteme auf ihre FORM hin zu untersuchen.

 

Dies bedeutet:

Jedes komplexe System weist spezifische, universelle Merkmale auf: Merkmale, welche jedem dieser Systeme eigen sind. Diese Merkmale lassen sich FORMlogisch modellieren. FORMlogik bildet die Logik der Evolution ab. Durch sie ist möglich, komplexe Systeme am Computer zu emulieren, was bedeutet:

 

Wir sind heute dazu in der Lage, zum Beispiel spezifische Kommunikationssysteme wie alltägliche Kommunikation in Organisationen auf ihre FORMlogischen Muster hin zu untersuchen, diese entsprechend abzubilden, die Ergebnisse in Computerprogramme einzugeben, um dann dabei zuzusehen, wie sich diese Muster als Systeme selbst entwickeln.

“Building Blocks”:

Was kompliziert klingt, ist dank des mathematischen Rechenmodells darunter einfach zu handhaben, schnell zu erlernen und auf einige überschaubare “Building Blocks” der Analyse reduzierbar.

 

Aus nur sechs FORMen – nennen wir sie der Veranschaulichung halber mal einen Moment weiter “Building Blocks”, auch wenn der Gedanke, es handle sich tatsächlich um Bausteine von Kommunikation nicht ganz korrekt ist – lassen sich insgesamt 64 Systeme ableiten. Das ist alles!

 

Und von diesen 64 Systemen sind die meisten monotone Systeme, was die Analyse noch einmal erleichtert.

 

Das heißt: Jeder, der realkonstruktivistisch arbeiten möchte, muss nur wissen, wie und woran sich die “Building Blocks” selbst verbauen und dann lernen, wie sich die 64 Kombinationen aus den GrundFORMen von Kommunikation, den “Building Blocks”, aufbauen.

 

Das ist im Grunde schon alles.

 

  • Es beginnt mit einem funktionierenden systemtheoretischen Kommunikationsbegriff, der zeigt, wie die GrundFORMen, die “Building Blocks” zu lesen sind.
  • Dann beginnt man, sich die Kombinationen anzuschauen, lernt, sie nach 4 Arten zu sortieren.
  • Und im Anschluss kann man dann loslegen und damit beginnen, FORMlines zu untersuchen: Verbindungen zwischen den Kombinationen, die uns Wege der Mediation, der Organisation dysfunktionaler Kommunikation und Entwicklungspotenziale von Kommunikation zeigen.

Die vier Arten der Kommunikationssysteme sind:

  • Monotone Systeme, in denen – häufig nach kurzer Irritation, Störung, Umorganisation hin das System keine aufregenden Änderungen mehr zeigt. Alles geht seiner geregelten Arbeit nach oder versinkt in fehlender Kreativität.
  • Komplexes Driften, in denen viel ungebundene Kreativität unterwegs ist, aber auch viel Meinungsdurcheinander mit zum Beispiel durch die Gesellschaft oder Organisation fließenden Widersprüchlichkeiten, Konflikten oder Polarisierungen.
  • Silokreativität, in der sich Kreativität, sauber durch schwer durchdringliche Barrieren voneinander getrennt, in Bahnen entwickeln kann.
  • Co-kreative Sinnsysteme, in denen sich vor dem Hintergrund eines kontinuierlich mit reflektierten und Paradoxien hervorbringenden Vereinbarungsteppichs kreative Problemlösungen entwickeln.

 

Alle vier Arten sind durch spezifische Merkmale gekennzeichnet, die sich an den artifiziellen Emulationen, also am Computer isolieren und beobachten lassen.

 

Diese artifiziellen Emulationen, wir nennen sie “SelFis” – Self referential Fiction of the FORM of the System – funktionieren also für uns als Lehrer dessen, was in Kommunikationssystemen genau geschieht.

Sie liefern uns Merkmale für Beobachtung, so dass wir zusätzlich zu unserer Analyse über die GrundFORMen, die “Building Blocks” der Kommunikation, noch darauf achten können, was in den jeweiligen Systemen genau geschieht.

 

Aus dieser Beobachtung, dem Experimentieren mit den SelFis, lernen wir darüber, was in Kommunikation geschieht und können leichter von der Inhaltsebene der Organisation auf die Form-Ebene der Organisation wechseln, nehmen Abstand zu Menschlichem und Allzumenschlichem und konzentrieren uns auf folgende Frage:

 

Wenn ich also dieses System A habe, aber zu System B kommen will, welcher Maßnahmenkatalog ergibt sich für mich und uns also daraus?

FORMlines:

Und darüber kommen wir zu so genannten “FORMlines”: Verbindungswegen zwischen Systemen, beziehungsweise Veränderungswegen zwischen Systemen. FORMlines geben uns zum Beispiel den kürzesten Weg für Mediation an, den kürzesten Weg, von Komplexem Driften, das unsere Organisation immer wieder lähmt, zu Silokreativität oder co-kreativen Sinnsystemen zu kommen.

Inspiriert wurde der Name von den Songlines der australischen Ureinwohner: Wege durch die Welt, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Der Gedanke dahinter ist für FORMlines interessant, denn die aboriginal Songlines sind Wege der Wahrhaftigkeit, gewonnen aus der so genannten “Dreamtime”, der Wirklichkeit hinter unserer Welt. Songlines sind also Orientierungslinien für Effizienz, Effektivität, Direktheit und Wahrhaftigkeit.

So zeigen uns FORMlines die kürzesten Wege von System A zu System B.

Es wird schwerer, sich ideologisch oder idiosynkratisch selbst zu täuschen, Wunschvorstellung vor Tatsächlichkeit zu stellen, sobald man realkonstruktivistisch arbeitet.

 

Die Systemtheorie und Kybernetik des Realkonstruktivismus integriert und bereinigt das Wissen der sozialen Systemtheorie, brennt die Merkmale der Systeme und ihrer FORMen und FORMlines auf ihr reduktionistisches Minimum und erleichtert uns somit zu sehen, was kommunikativ tatsächlich der Fall ist – und was nicht.

Realkonstruktivismus für KMU:

Erfahrungsgemäß sind Führungskräfte in KMU in der Regel schon sehr gut dazu in der Lage, ihre Probleme zu sehen und adäquat zu beschreiben. Sie kennen ihre Schwächen, wissen, wo sie komplex driften und zum Beispiel Effizienz an Entscheidungs- und Durchsetzungsschwächen verloren haben.

Auch kennen sie die Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden gut und wissen grundsätzlich darüber Bescheid, was sie an Entscheidungsmacht in den organisatorischen Layers zumuten können – und was nicht.

 

Für KMU leistet Realkonstruktivismus daher vor allem verschärfte Klarheit der Analyse, die Probleme auf den Punkt brennen zu können und dann FORMlines für Maßnahmen- bzw. Interventionspotenziale für Führungskräfte zu schaffen.

 

Ferner hilft Realkonstruktivismus komplexitätsstarken Mitarbeitenden dabei, die alltägliche Kommunikation in ihren Arbeitsbereichen auf Effizient und Effektivität hin überprüfen zu können. Bereits diese Reflexionsfähigkeit kann den Unterschied machen zwischen gutem bis hervorragendem Leistungsoutput und eher mittelmäßigem bis schwachem, denn:

 

Schlechte Kommunikationsorganisation ist einer der größten Kostenfaktoren in jedem Unternehmen.

Kommunikationsenergie ist Wirtschaftsenergie!

 

Insofern profitieren KMU gleich zweimal von Realkonstruktivismus, nämlich

 

  1. Durch höhere Analyse- und Kommunikationsklarheit auf Ebene der Führungskräfte und der Geschäftsleitung,
  2. durch bessere systemische Reflexion der Kommunikationsorganisation selbst in den Teams und Bereichen.

Realkonstruktivismus für Beratung:

Auf universelle Merkmale und GrundFORMen von Kommunikation und ihre Zusammenhänge und Verbindungen zu spezifischen Arten von Systemen achten zu können, heißt:

Seine Organisationsanalyse auf das notwendige Minimum beschränken zu können.

Dasselbe gilt für Vorschläge zum jeweiligen Maßnahmen-/Interventionskatalog, um die gewonnenen FORMlines zu bedienen und die Systeme effizient und effektiv zu motivieren, ihnen zu folgen und sich anders zu konstituieren.

 

Realkonstruktivistische Berater sind schnell, präzise, komplexe Denker, die sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten aufhalten. Wer einmal tief im Realkonstruktivismus analysieren kann – was nicht schwer ist – sieht die FORMen der Organisationen schnell und kann ebenso schnell FORMlines vorschlagen.

 

Rückmeldungen aus Beratungen, die mit Realkonstruktivismus Organisationsentwicklung begleiten, verweisen auf über 40% Zeit- und Kostenersparnis bei der Organisationsanalyse und dem Generieren struktureller und FORMaler Optimierungsvorschläge.

 

Da die Umsetzung immer realkonstruktivistisches Wissen und Lernen auf Seiten der zu beratenden Organisation mit enthält, ist Nachhaltigkeit deutlich leichter garantiert, weil es erfahrungsgemäß Unklarheiten, Vagheiten und Ausweichmöglichkeiten im textlichen Modell sind, die verhindern, dass die Organisation der Beratung auch langfristig zu folgen vermag.

 

Der Wunsch ist zu häufig Vater der Handlung.

SelFis haben folgende Vorteile: Wir führen an ihnen das Experiment durch, sehen, was das System tut, vergleichen dies mit dem System vor Ort, korrigieren unter Umständen unsere Analyse und können dann entlang der sich ergebenden FORMlines direkt zeigen, was für dieses spezifische Unternehmen der beste Weg ist.

 

Dieser wird natürlich mit dem Unternehmen vor Ort erarbeitet. Die FORMlines dienen dabei als Orientierungspunkte, denn nicht jede FORMline entspricht dem Charakter des Sozialsystems vor Ort. Wir müssen FORMline finden, die am besten zum Kunden passt.

Realkonstruktivismus für Konzerne:

Es wird immer klarer: Eines der größten Probleme jedes Konzerns sind Ideologien und Idiosynkrasien gerade in der Mitte des Unternehmens.

Realkonstruktivismus dient daher gerade dort als Aufklärungspotenzial.

Wissen über realkonstruktivistische Zusammenhänge und Wirkungen von Kommunikationssystemen kann dabei helfen, dass sich die Kommunikation selbst effizienter und effektiver macht.

Hier sollten Trainings Mitarbeitende, Team-Leader und ganz besonders noch einmal Scrum-Master und Change Agents befähigen, Kommunikation effizient als System zu betrachten und realkonstruktivistischen Überblick über die wichtigsten Merkmale der vier Grundarten zu haben, um unnötige Kosten der Kommunikationsorganisation durch ideologische und idiosynkratische Wunschvorstellungen und dysfunktionale bis organisatorisch zersetzende und schädliche psycho-soziale Schwerpunktlegung zu verhindern.

Sprachlich, organisatorisch und eben selbst als Kommunikationssystem wirkend, sollten in allen produzierenden Unternehmen auch Brücken in die Produktion geschlagen werden. Schon allein die Beratungskonzentration auf die Teppich-Stockwerke zeigt den Offenbarungseid noch einmal deutlich von der anderen Seite, denn gerade die Mitte der Organisation verhält sich wie die Mitte der Gesellschaft: Es liegt nicht in ihrer Natur sich von allein zu bewegen.

Neben den positiven Wirkungen von Realkonstruktivismus auf und für KMU, die hier ebenfalls voll gelten, wird es für Konzerne noch einen zusätzlichen Gamechanger benötigen:


Eine realkonstruktivistische Analyse- und Begleit-KI.


Vorstand, Führungskräfte und Management profitieren für ihre eigene Organisationsanalyse massiv durch die Erleichterung, welche die Beobachtung der Organisation durch Realkonstruktivismus bedeutet.


Für die Gesamtorganisation wird allerdings KI noch einmal beschleunigend dafür sorgen, dass die Reflexion sich systemisch durch den ganzen Konzern ziehen kann und allen Mitarbeitenden unabhängig von der Tiefe ihres Wissensstands zu Realkonstruktivismus in die Reflexion ziehen und sie darin begleiten, Kommunikationsfunktionalität kontextuell zu bewerten.


Sprechen Sie uns an, wenn Sie sich am Bau einer solchen KI beteiligen und einbringen wollen.

contact@formwelt.net


Wir trainieren und beraten auf unterschiedlichen Schwierigkeitslevels Ihre:

  • Führungskräfte
  • Team-Leader
  • Teams


Wir unterstützen und begleiten Sie bei Ihrer realkonstruktivistischen Organisationsanalyse, beim Aufstellen Ihrer FORMlines und Ihres Maßnahmen-/Interventionskatalogs


Ansprechpartner: Josia Splitt

contact@formwelt.net

Einsparungen auf kommunikationsorganisatorischer Ebene von über 40 Prozent sind normal und möglich. Wir konzentrieren uns aufs Wesentliche. Das macht den Unterschied. Kommunikationsorganisation ist die letzte Bastion des Scientific Management. Es geht um Ergonomie. Es geht um Ihre Kosten, Ihre Energie, Ihre Ressourcen.

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